Aktion für Garten- und Waldbaumläufer im Oldenburger Land  

 rotbuche-oldenburg

Vielfältige Lebensräume sind die Grundlage für ein ausgeglichenes Artenspektrum. Für viele Arten zeichnet sich seit geraumer Zeit eine enorme Einschränkung dieser Lebensräume ab. Hiervon betroffen sind inzwischen auch die beiden heimischen Vertreter der Familie der Baumläufer: der Waldbaumläufer (Certhia familiaris) und der Gartenbaumläufer (Certhia brachy-dactyla). Die Baumläufer galten lange Zeit als sehr weit verbreitet und nicht gefährdet, in letzter Zeit scheint sich jedoch ein Negativtrend einzustellen.

Um diesem entgegenzuwirken, versucht der NABU Oldenburg, durch eine Nisthilfen-Aktion neue Brutplätze für Baumläufer zu schaffen. 


Zum Projekt:   Im Rahmen des Projektes sollen im Oldenburger Land zwischen Wangerooge und Dümmer insgesamt 150 Nistkästen für die beiden Baumläuferarten angebracht werden. Die Kästen werden hierfür an die jeweiligen Orts- und Kreisgruppen des NABU ausgeliefert und durch Ehrenamtliche an geeigneten Bäumen befestigt. Weiterhin soll für eine regelmäßige Wartung und Kontrolle durch die Gruppen gesorgt werden, um eine dauerhafte Bereicherung für den Lebensraum der Vögel zu gewährleisten.

Die Nistkästen, die verwendet werden sollen, bestehen aus Holzbeton, da diese mehrere Jahrzehnte halten und aufgrund des guten Temperatur- und Feuchtigkeitsausgleichs sehr gut für Bruten geeignet sind. Weiterhin sind sie speziell für Baumläufer konzipiert: mit einer rundlichen Form und einem seitlichem Einschlupfloch. Die Kästen sind nach hinten offen und werden mit der Rückseite direkt am Baum angebracht. Die Front ist herausnehmbar, um eine einfache Kontrolle und Reinigung der Nisthilfen zu ermöglichen.

 

 rotbuche-oldenburg

 

Die Baumläuferarten:
In unserer Region sind zwei Arten des Baumläufers heimisch: Der Garten-baumläufer (Certhia brachydactyla) und der Waldbaumläufer (Certhia familiaris). Die beiden Baumläufer-arten sind nur schwer voneinander zu unterscheiden, da sie sich sehr ähnlich sehen. Die Unterscheidung ist selbst für Fachleute nicht immer einfach und verlangt größte Sorgfalt. Beide sind gekennzeichnet durch eine rindenfarbig längsgezeichnete Ober-seite und eine helle Bauchfärbung. Der relativ lange, gebogene, feine Schnabel eignet sich hervorragend zum Herauspicken von Insekten und Spinnen aus der Baumrinde. Bei der Nahrungssuche landet der Baum-läufer knapp über dem Erdboden am Stamm eines Baumes und beginnt, diesen spiralförmig hinaufzuklettern. Hierbei stützt er sich mit dem steifen Stützschwanz am Baumstamm ab und hält sich mit seinen langen Krallen fest, während er die Rinde nach Beutetieren absucht. Oben angelangt, fliegt er weiter zum nächsten Baum und beginnt die Suche von Neuem. Die Brutzeit bei beiden Baumläufer-arten beginnt im März und endet im Juli.

 

 rotbuche-oldenburg

Was kann ich tun?: Um dem Rückgang der Baumläuferarten vorzeitig entgegenzuwirken, bieten sich verschiedene Maßnahmen an. Zunächst ist es von großer Wichtig-keit, alte und auch beschädigte Baumbestände zu schützen, sofern eine Fällung nicht unumgänglich ist. Insbesondere Bäume mit grober Rinde, die den Vögeln guten Halt bietet, stellen einen idealen Lebens-raum dar. Mit dem Anbringen spezieller Nisthilfen im eigenen Umfeld kann zudem ein neuer Nist- und Brutplatz geschaffen werden. Der NABU Oldenburger Land bietet dazu in der Bezirksgeschäftsstelle sowohl geeignete Nistkästen zum Verkauf an, als auch die entsprechenden Anleitungen zum Selbstbauen. Die Baupläne können auch zusammen mit einer Begleitbroschüre gegen Einsendung von 5,- Euro bestellt werden (NABU Oldenburg, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg).      

Wir danken für die Förderung dieses Projektes durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung!

 


Beteiligung unserer Gruppe am Baumläuferprojekt

Insgesamt wurden von unserer NABU-Gruppe Jever und umzu 7 Baumläufernistkästen angebracht :  2 in Hohenkirchen, 2 in Hooksiel und 3 in Jever.